Dienstag, 13. Mai 2014

Hüttenleben

Heute habe ich eine interessante Unterkunft gefunden: eine kleine Holzhütte mitten im nirgendwo. Um diese zu erreichen musste ich erst ein mal fast 10 Kilometer durch einen von Schlaglöchern übersähten Waldweg fahren - nichts für jemanden dein sein Auto liebt! Immer wieder musste ich anhalten und Brocken und Äste aus dem Weg räumen, und mehrfach ist mir der Gedanke gekommen das das doch einfach nicht richtig sein kann. Aber ich hatte eine ausgedruckte Karte und Anleitung, da GPS hier keine Hilfe ist, und die behauptete das das richtig sei. Dann kommt etwas das eindeutig auf der Beschreibung ist, und zwar das man an einen Fluss kommt durch den man fahren kann wenn es lange nicht geregnet hat (so wie jetzt). Auch wenn die Beschreibung so etwas behauptet, so brauche ich dennoch ein paar Minuten bevor ich das glaube und auch erfolgreich versuche. Ich will nicht sehen wie das nach einem Regentag, oder gar nach einer Regenwoche ausgesehen hätte!
Hier durch?!

Ein wenig später muss man über eine Brücke. Klingt einfach nachdem man schon den reißenden Fluss geschafft hat, aber es ist doch eine Millimeterarbeit und ich taste mich Millimeter für Millimeter voran um nicht die Außenspiegel los zu sein.


Zu breit darf der Wagen nicht sein

Juhu, fast geschafft!

Und nach ein paar Kurven war ich dann auch wirklich da und sehe das kleine "Dorf" das aus etwa 4-5 gebastelten Gebäuden besteht. Meine Hütte finde ich auch sofort und bin direkt hellauf begeistert!


Von innen ist das kleine Häuschen sogar noch gemütlicher!



Es ist super sauber und alles riecht nach frischem Holz.
Nachdem ich meine Sachen abgeladen schaue ich mich in dem Dörfchen um.Die drei lokalen Raufbolde haben mich natürlich schnell entdeckt und bilden dabei für mich eine gute Eskorte.

Die Gang im Dorf

Das es an dem Tag Nudeln gibt stand in der Sekunde fest als ich gesehen habe das ich zum ersten mal in meinem Leben Nudelsoße auf einem Sonnenofen heiß machen darf!



Da ich gerne noch etwas wandern will bekomme ich von meinen Gastgebern (ein nettes Pärchen das hier echt _lebt_ und alles selber baut!) Grundregeln für das Wandern erklärt:

  • Wenn ich auf Bären treffe soll ich normale Geräusche machen wie Äste zerbrechen oder Tret- / Trampelgeräusche auf dem Boden. Wenn die Bären das hören und dann den Menschen sehen verschwinden sie wohl meistens von ganz alleine. Na danke, vor allem das "meistens" beruhigt mich doch ungemein.
  • Anders sieht die Sache aus wenn ich einem Berglöwen oder Puma begegne. Die verschwinden wohl meistens nicht so unkompliziert. In dem Fall sollte man auf keinen Fall Angst zeigen (kein Ding, nix leichter als das!) und auf KEINEN FALL weglaufen. Die beste Strategie ist es sich groß zu geben, sie laut anzubrüllen und im Falle eines Angriffs mit einem dicken Stock zurück zu kämpfen. In der Regel schreckt sie das ab, vor allem da man ja eine Ecke grösser ist als sie. 

Nachdem ich all das gelernt habe sind meine Wanderplaene deutlich kleiner geworden und ich wandern nur ca 1-2 Stunden durch die Atemberaubende und absolut einsame Landschaft. Nicht das ich neuerdings das Gefühl der Angst kennen gelernt hätte, aber dies ist das Land von Bigfoot, und für den Fall das ich dem über den Weg laufe habe ich keine Anleitung erhalten!

Abends wird es ziemlich kühl, aber dank dem kleinen Ofen ist das kein Problem. Vor allem das beruhigende Zeichen das er in der Dunkelheit Leuchtet schafft vertrauen ;)
Alles in allem war das zo ziemlich die perfekteste Outdoor Unterkunft die ich je hatte!





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