Ich habe dieses Wochenende verlängert um den Säntis zu erklimmen. Geplant waren 2 Tage um sich den Berg von hinten langsam zu nähern und ihn dann plötzlich zu überraschen.
Am ersten Tag war das Wetter wirklich prima. 26 Grad ist warm, aber noch nicht zu heiß. Auch wenn es natürlich schweißtreibend war sich 1000 Höhenmeter nach oben zu laufen. Aber wir sind wegen der Anreise erst spät losgekommen und so haben wir unser Tagesziel auch schon nach einem halben Tag erreicht. Der wunderbare Ausblick den wir die ganze Zeit hatten laesst einen jede Anstrengung aber auch vergessen.
Hinten sieht man die hohe Spitze des Säntis, unserem Ziel |
Zira traegt Munition |
Erledigt! |
Der Wetterbericht hatte ein starkes Gewitter für die Nacht angesagt, also kehren wir in eine urgemütliche Alphütte ein die nicht nur gutes Bier und Essen haben, sonder auch mit die urigsten Zimmer die ich je gesehen habe.
Energie nachtanken |
Gemütlich! |
Das Gewitter kam dann auch, doch als wir dann am nächsten morgen frisch erholt weiter zogen hatte es bereits aufgehört. Wir sind an dem Tag deutlich früher los als am Tag zuvor, aber dieser Tag war auch als anstrengender geplant und daher war das gut so. Die Sonne wollte sich nicht so recht blicken lassen, aber da das Gelände heute viel anspruchsvoller war als am Tag zuvor hatten wir auch nichts dagegen weniger zu schwitzen.
Ja, das sollte man ernst nehmen! |
Unsere Route: dem Kamm längs bis ganz hinten auf den hohen Säntis |
Das Wetter wird den Tag über kontinuierlich schlechter, und das Gelände zunehmen schwerer. Letzteres ist aber von Vorteil, denn so kann Zira sich an das Klettern gewöhnen und daran an Seilen zu hängen. Erstaunlicherweise schafft sie das aber viel viel schneller als ich das gedacht hätte und entpuppt sich in der Tat als echt Bergziege. Als wir einmal in einen Sturzregen geraten sind hat die Moral kurzfristig etwas gelitten, aber als der Regen nach ca 45 Minuten aufhörte dann war das auch gleich wieder verflogen. Erstaunlich was Regen so anrichten kann.
Zwischendurch kam immer mal wieder Nebel auf, so dicht das man nur wenige Meter weit sehen konnte. Das führte zu irren Ausblicken wenn er sich wieder verzog, was oft auch nur wenige Minuten dauerte.
Hier ging es noch die Ziege einfach zu tragen. Routiniert und entspannt checkt sie derweil das Gelände. |
Anfangs reichte es noch Zira einfach an ihrem super Klettergeschirr zu tragen wenn es mal etwas steiler wurde und sie es nicht mehr alleine schaffen konnte. Doch je näher wir dem Säntis kamen desto steiler wurde es, und bald habe ich sie mit einem Seil fest an mich gebunden um auf Nummer sicher zu gehen.
Der Berg wird steiler und steiler, und schon bald überqueren wir einige der verbliebenen Eis/Schneeschollen die sich unter der Spitze des Berges gehalten haben.
Doch dann das (kleine) Unglück: 20 Meter vor dem Gipfel des Berges, man kann ihn schon sehen, breche ich das ganze ab. Stundenlang haben wir gekämpft und geschwitzt um zusammen hier rauf zu kommen, und beim letzten Prozent schätze ich das Risiko als zu groß ein. Der Wind ist einfach zu stark als das ich das machen möchte. Und zusammen mit Hund schon mal gar nicht. Ich ärgere mich sehr darüber so kurz vor dem Ziel aufzugeben, aber man sollte einfach nicht weitergehen wenn man kein gutes Gefühl hat.
Besonders ärgerlich ist das ganze weil oben auf dem Gipfel eine Seilbahn fährt die uns wieder runter ins Tal bringen sollte. Da wir die nun nicht erreichen können stehen uns ein mehrere Stunden dauernder Abstieg bevor. Dieser ist nicht im geringsten einfacher als der Aufstieg und das viele Abseilen und runterklettern kostet uns gefühlt die letzte Kraft. Unten angekommen suchen wir noch mal einen Gasthof auf und tanken reichlich Energie bevor es dann nach Hause geht.
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